Coronoia: Spaziergang durch Pirmasens

Dass es bereits letzten Montag einen Spaziergang durch Pirmasens gab, erfuhr ich erst hinterher. Solch ein „aufrührerisches Verhalten“ hätte ich meinen pfälzischen Mitbürgern eigentlich auch gar nicht zugetraut. So war ich gespannt, wie viele Menschen heute kommen würden. Grob geschätzt, würde ich mal von etwa 300 ausgehen; also etwa das Doppelte vom letzten Mal. Ich drehte am Abend noch eine „kurze“ Runde mit dem Rennrad, um so etwa kurz nach halb Sechs am Exerzierplatz vor dem Rathaus anzukommen. Da war der Platz (Siehe das Beitragsbild) noch relativ leer.

Die Bildqualität meiner EOS 550D ist „aus der Hand“ im Dunkeln ziemlich bescheiden, die Fotos sind auch noch zusätzlich verkleinert; falls sich trotzdem jemand erkennen sollte, dies jedoch nicht möchte, bitte kurz per e-mail (Siehe Impressum) bescheid geben.

Beim Rundgang durchs „Kolosseum“ zwecks Fotos mit Stativ traf ich auch auf eine Bekannte von den Lagerfeuern, die in Pirmasens arbeitet und mit einer Arbeitskollegin am Spaziergang teilnahm.

Der Platz füllte sich bis etwa 18:20 Uhr dann doch recht gut.

Die Polizei war mit fünf Streifenwagen vor Ort und ließ die Menschen nach meinen Beobachtungen in Ruhe.

Gegen 18:25 Uhr setzte sich die Menge dann in Bewegung und verließ den Exerzierplatz in Richtung der Münztreppe.

Ein Blick die Münztreppe hinauf.

Anschließend ging es am eingezäunten „2G“-Weihnachtsmarkt der Schande vorbei die Fußgängerzone hinunter. Der Schusterbrunnen bietet sich für ein Übersichtsfoto perfekt an.

Kurz danach sprach mich ein Mann an, für wen ich denn eigentlich fotografieren würde; ich sagte, für meinen Blog. Da er (wie erstaunlich viele) eine (schwarze) „Maske“ trug, war ich mir (wie er bei mir) nicht sicher, auf welcher „Seite“ er stünde; was meine Erfahrung bestätigt, dass viele Menschen sehr misstrauisch sind. Später trafen wir uns nochmal; ich riet ihm, einfach mal meinen Namen zu googlen. Ich hoffe, er ist nicht enttäuscht von dem, was er hier zu lesen kriegt? 😉

Es ging weiter bergauf, bis zur Kreuzung Landauer Straße – Friedhofstraße. Die Polizei sicherte die ansonsten auf viel zu schmalen und teils zugeparkten Gehwegen gehen müssenden Spaziergänger so gut es ging, auch die Einbahnstraße hinauf, ab.

Die Alleestraße runter packte ich die Kamera kurz ein, um den doch recht langen Pulk bis zur Einmündung zur Nagelschmiedsbergtreppe (wo übrigens immer noch das einzige Pirmasenser Verbot für Radverkehr hängt) zu überholen. An deren Ende ergab sich nochmal eine schöne Fotostelle.

Die Menschen spazierten nun die Fußgängerzone wieder hoch in Richtung Exerzierplatz, wo man sich abschließend gegenseitig applaudierte. Ich hatte zwischendurch noch einen Bekannten vom ersten Lagerfeuer getroffen und eine Weile mit ihm geplaudert; er pflegte den Spaziergang in seine abendliche Laufrunde mit ein.

Der etwas obskure „Info-Stand“ mit der schwarz-weiß-roten Flagge am Ende der Fußgängerzone wurde vermutlich extra vom Verfaschungsschutz aufgebaut, damit die Schreiberlinge der beiden, sich in der Vergangenheit sowieso noch niemals eines herrschaftskritischen Journalismus verdächtigt gemacht habenden, lokalen Käseblätter etwas richtig Kitschiges zum Framen haben.

Abschließend musste ich auf jeden Fall noch ein Foto mit Stativ von den vorm alten Rathauseingang aufgestellten Kerzen machen.

Hierbei ergab sich dann noch ein weiteres, sehr nettes Gespräch mit zwei anderen Jungs in meinem Alter. Auf jeden Fall ein Dankeschön an alle, die sich heute in der frischen Pirmasenser Dezemberluft die Beine vertreten haben.

Übrigens, an die Bewohner der Städte und Kreise, in denen Spaziergänge verboten werden: Macht doch alternativ einfach eine Radtour (Critical Mass)? 😉


Siehe auch

Coronoia: O Weihnachtsmarktzaun

Coronoia: Polizeigewalt in Pirmasens


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5 Gedanken zu „Coronoia: Spaziergang durch Pirmasens“

  1. Ich hoffe, er ist nicht enttäuscht von dem, was er hier zu lesen kriegt?

    Das nehme ich schwer an.
    Falls jemand zweifelt, dass du bereits seit Beginn der Plandemie kritisch und im Widerstand bist, würde ich dies zur Not bezeugen. 🙂

    Freut mich, dass in Pirmasens Spazierengehen noch erlaubt ist und auch praktiziert wird. In Karlsruhe wurde es laut https://www.durlacher.de/bericht/2021/dezember/19/stadt-karlsruhe-verbietet-per-allgemeinverfuegung-montagsspaziergaenge verboten, obwohl die Coronawebseite der Stadt diese Allgemeinverfügung nicht auflistet: https://corona.karlsruhe.de/aktuelle-rechtsvorschriften
    Was gilt, was nicht – wirre Zeiten…
    Ich wünsche dir viele neue regionale Leserinnen und Leser, damit die lokalen Käseblätter im Orkus der Bedeutungslosigkeit verschwinden oder beginnen, ihre Tätigkeit wieder gemäß journalistischer Standards ausüben.

    Gruss,
    Weltebu

    1. Ich hatte mich gewundert, dass es hier (im Gegensatz zu anderen Kreisen und Städten) keine Allgemeinverfügung gab; zumindest hatte ich keine gefunden. Mit dem OB hatte ich ja auch schon in Sachen Radverkehr und Corona zu tun; ein Hardliner scheint er zumindest nicht zu sein. Aber das kann nächste Woche oder schon morgen wieder ganz anders aussehen.

      Wenn die Spaziergänge verboten werden, dann macht halt wirklich eine Radtour. Ich meine, in Slowenien oder der Slowakei gab es während des 1. „Lockdowns“ große Fahrraddemostouren – weil die nicht unter die Versammlungsverbote fielen. Außerdem kann man so auch eine viel größere Reichweite erzielen. Und den sonstigen Verkehr lahmlegen.

      Ich wünsche dir viele neue regionale Leserinnen und Leser, damit die lokalen Käseblätter im Orkus der Bedeutungslosigkeit verschwinden oder beginnen, ihre Tätigkeit wieder gemäß journalistischer Standards ausüben.

      Daran glaube ich leider nicht; die vor allem von Telegram und anderen „Sozialen Netzwerken“ beherrschten Bubbles sind leider auch im „Widerstand“ fast undurchdringlich. Vor allem von „draußen“. Hab ich nicht nur gestern, sondern auch bei den Lagerfeuern so empfunden. Wer sich da dem Druck der Masse nicht beugt, muss halt auch draußen bleiben. Und lebt weiter in seiner Eremitenhöhle, im Tal der Ahnungslosen.

  2. Das System entlarvt sich immer mehr. Jetzt werden schon Spaziergänge verboten. Muhaha. Hätte ich das vor Zwei Jahren behauptet, man hätte mich schallend ausgelacht. Dabei darf so etwas gar nicht verboten werden, hat Ralf Ludwig in einem seiner Videos auch gesagt. Wenn der Staat jeden Protest verbietet, Demos untersagt, den offenen Diskurs nicht zulässt und in den sozialen Medien löscht – dann wird Widerstand zur Pflicht.

    Ich vermute leider, die allgemeine Impfpflicht wird trotzdem kommen. Aber dann werden die Proteste auch explodieren und sich radikalisieren. Die Politik unterschätzt die Bevölkerung. Denn ich glaube nicht, dass die meisten dann sagen werden, „och, dann halt her mit der Spritze!“ Wer nach 20 Monaten Dauer-Impf-Propaganda sich nicht impfen lassen will – wird das bei einer Impfpflicht auch nicht machen.

    1. Aber genau an dem Punkt wird auch „Spazierengehen“ nicht mehr ausreichen. Und ob der Deutsche dann wirklich in einer nennenswerten Zahl zu Fackeln und Mistgabeln greifen wird? Daran habe ich auch weiterhin meine erheblichen Zweifel. Er kriegt ja selbst jetzt noch nicht einmal einen Generalstreik oder einen wirklich effektiven zivilen Ungehorsam (Sabotage des Systems) hin.

      Ich wollte in diesem Beitrag bewusst mal die „negativen“ Aspekte weitestgehend weglassen (dazu später mehr) – aber am Frustrierendsten waren die Blicke, die die Spaziergänger bspw. aus den vorbeifahrenden oder wartenden Autos ernteten.

      1. „Blicke, die die Spaziergänger bspw. aus den vorbeifahrenden oder wartenden Autos ernteten“
        Blicke allein können trügerisch sein; In einer grob vergleichbaren Situation habe ich mal mitgekriegt, dass der vermeintlich abschätzige Blick in Wirklichkeit eher eine Mischung aus Sympathie und Mitleid war ~ Für eine gute, aber leider verlorene Sache…

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