Coronoia: Die zweite Welle

Als im März die Mysophie-Pandemie richtig Fahrt aufnahm und hysterische Twitterer prophezeiten, dass „wir 10 Tage hinter Italien“ ? seien, ging mir ein „Hashtag“ besonders auf den Zeiger, denn er ist vermutlich genauso eine Ausgeburt irgendeiner Propaganda-Agentur wie z. B. Scholz & Friends; wir bezahlen die eigene Gehirnwäsche ja nicht nur über den „Rundfunkbeitrag“. Der Hashtag des Wahnsinns lautete #Flattenthecurve. Wir erinnern uns dunkel: DAS war DAS Argument, weshalb wir nun leider elementare Grundrechte aussetzen und einen #Lockdown durchführen müssten. Aber was kümmert die Mächtigen schon ihr Geschwätz von gestern? Das Personal in den Krankenhäusern baut seit Monaten Überstunden ab oder wurde in Kurzarbeit geschickt bzw. entlassen. Die „Curve“ erreichte also nie auch nur annähernd ein kritisches Niveau. Und trotzdem sitzen im Juni 2020 in Deutschland Menschen im überhitzten Bus oder der nicht klimatisierten Bahn mit der Gesichtswindel ? in der Fresse.

Dass mir die „Verhashtagisierung“ des gesellschaftlichen Diskurses auf den Zeiger geht, hatte ich bereits im ein oder anderen meiner Beiträge zum Thema Radverkehr angesprochen. Leider hat sich vor allem Twitter auf dem Weg zur Corona-Diktatur als fürchterlicher Massenhysterie-Katalysator entpuppt.

Die „2. Welle“ führt nach unten

Nun ist es erstaunlich, dass andere „Kurven“ in der öffentlichen Wahrnehmung derzeit gar keine Rolle spielen, die früher eine enorme Bedeutung besaßen. Zum Beispiel jene Kurven zur Wirtschaftsleistung bzw. des -wachstums. Als ich mit Anfang 20 noch jung und naiv war und die Hoffnung hatte, die Menschheit würde sich während meiner Lebenszeit noch mental und sozial weiterentwickeln, stellten gerade diese Kurven bzw. Wirtschaftsdaten DEN Hebel dar, um den deutschen Sozialstaat Dank der „Sozialdemokraten“ und der „Grünen“ vor allem mittels der „Agenda 2010“ im Zuge einer Schock-Strategie brutal zu schleifen. Deutschland wurde damals vor allem von den Propagandaapparaten der Großindustrie (wie z. B. der INSM) und von vielen neoliberalen „Wirtschaftsexperten“ (Volker Pispers: „Was blöderes finden Sie in keinem Tierpark!“) im Grunde der Weltuntergang und Staatsbankrott prophezeit, wenn man sich nicht den Zwängen der „Globalisierung“ unterwerfe. Es wurde mal wieder das ganze Programm an Panik-Prophezeiungen aufgefahren: Deutschland als „kranker Mann Europas“, „Wachstumsbremse“, Massenarbeitslosigkeit, Sterben des Einzelhandels, Abwanderung von ganzen Industriezweigen und so weiter. Siehe Albrecht Müllers Klassiker „Die Reformlüge“.

Nun bin ich als linke Socke ja sicher alles, nur kein Verfechter der kapitalistischen Theorie eines endlosen Wachstums. Trotzdem fand ich Volkswirtschaftslehre schon immer relativ interessant und hätte das evtl. auch studiert, wenn man mich im Alter von 10 Jahren nicht auf die Hauptschule abgeschoben hätte. Im Endeffekt kann man die gegenwärtigen Vorgänge nämlich auch so deuten, dass hier ein gewaltiger, systemischer Wirtschaftscrash (dessen Vorgeschmack die „Bankenkrise“ war) bevorsteht, der durch „Corona“ verschleiert werden soll. Nach dem beliebten Spielchen „Haltet den Dieb!“ wird man dem bösen Virus die Schuld daran geben – und eben nicht dem Wirtschaftssystem; also des in sich nicht funktionieren könnenden Kapitalismus.

Das Schweigen der Wirtschaft

Jedenfalls finde ich es in diesem Zusammenhang unheimlich faszinierend, dass der Staat in den letzten drei Monaten nicht nur in einem nie dagewesenen Ausmaß in die private, sondern auch in die wirtschaftliche Freiheit eingreift. Unzähligen Selbständigen, Einzelunternehmern und Kleinunternehmern wurde einfach die Ausübung ihres Gewerbes untersagt. Erstaunlich, dass das „die Wirtschaft“ einfach so hinnimmt? Während man beispielsweise wegen der Einführung des (durchlöcherten) „Mindestlohns“ und wegen jeder noch so kleinen Steigerung von „Lohnnebenkosten“ stets mehrere Millionen zusätzliche Arbeitslose voraussagte, ist man seit Monaten still. Ja, man hört überhaupt nichts. Wobei, das stimmt nicht; im Handelsblatt wurde neulich mal wieder darüber gejammert, dass genau jener „Wirtschaft“ wegen der befristeten Herabsetzung der beiden Umsatzsteuersätze ein Mehraufwand in Fantastillionenhöhe entstünde. Das ist natürlich – wie üblich – totaler Bullshit. Zur Wurzel allen Übels – den „Lockdown“ – hört man weiterhin überhaupt keine grundsätzliche Kritik. Warum nicht? Vielleicht deshalb, weil man in den Konzernzentralen sehr genau weiß, was hier seit Monaten gespielt wird? ?

Kultur und Sport

Die Sache mit dem Schweigen gilt leider auch für die Bereiche Kultur und Sport. Zwar bringt die Bundesliga gerade vor leeren Rängen ihre Saison zu Ende – aber für viele Vereine wird in den folgenden Monaten nicht das sportliche, sondern das wirtschaftliche Überleben in den Vordergrund rücken – denn der Profisport ist in der Summe auch ein Milliardengeschäft. So hat ja der inzwischen in die dritte Liga abgestürzte 1. FC Kaiserlautern neulich Insolvenz angemeldet. Und ich schreibe hier nur vom Profi-Fußball – wie es im Amateurbereich und in den deutlich weniger finanzstarken Randsportarten aussieht, kann sich sicher jeder selbst ausmalen.

Wirtschaftskrisen töten

Zwar stiegen vor allem in der Großindustrie und im Mittelstand weiterhin alltäglich die wildesten „Corona-Partys“ – „Home-Office“ konnten schließlich nur ein paar Privilegierte aus der oberen Mittelschicht betreiben. Aber insgesamt rauscht die Wirtschaftsleistung des Landes (bzw. von nahezu ganz Europa) gerade so richtig in den Keller. Destatis meldet für das 1. Quartal 2020 immerhin schon einmal eine Schrumpfung um 2,2 % im Vergleich zum Vorquartal. Und das ist erst der Anfang! Zwar hat die Bundesregierung ja Maßnahmen (in Form eines „Konjunkturpakets“) eingeleitet, um auch diese „Curve“ zu „flatten“ – aber das wird beim besten Willen nicht ausreichen, denn die ökonomischen Schäden, die durch diese irrsinnigen Corona-„Maßnahmen“ weiterhin tagtäglich angerichtet und verschlimmert werden, werden sich mit Sicherheit als (im negativen Sinne) einmalig in der Weltgeschichte entpuppen.

Nun ist es so, dass die Wirtschaftsleistung – vor allem auf lange Sicht – auch mit der Lebenserwartung und den Todeszahlen in einer durchaus signifikanten und kausalen Art und Weise korreliert. Wie zuletzt genauer ausgeführt, schaue ich in diesem Sommer zum dritten Mal in Naomi Kleins (leider nicht mehr lieferbares) Buch „Die Schock-Strategie“. Darin befasst sich die Autorin mit zahlreichen Wirtschaftskrisen, die vor allem durch die vielen Staaten gewaltsam aufoktroyierte neoliberale Ideologie ausgelöst bzw. deutlich verschärft wurden. Jeder (künstlich und vorsätzlich herbeigeführte!) Zusammenbruch führte zur Verarmung und Verelendung eines Großteils der Massen. Mit den entsprechenden Auswirkungen auf deren Gesundheit und Lebenserwartung. In nahezu allen Ländern, in denen die Volkswirtschaften wegen der brutalen Schockmaßnahmen zusammenbrachen, wuchs die Armut und sank nicht nur wegen zunehmenden Hungersnöten die Lebenserwartung. Hierzu bspw. zwei kurze Auszüge aus den Kapiteln über Südafrika und Russland (Seiten 287, 299, 330):

Die deprimierendste Statistik ist vielleicht diese: Seit 1990, als Mandela aus dem Gefängnis kam, ist die durchschnittliche Lebenserwartung der Südafrikaner um 13 Jahre zurückgegangen. (…)

Seit 1994, als der ANC an die Macht kam, hat sich die Anzahl der Menschen verdoppelt, die von weniger als einem Dollar pro Tag leben müssen – von zwei Millionen auf vier Millionen im Jahr 2006. (…)

Im Jahr 1989, vor der Schocktherapie, lebten in der Russischen Föderation zwei Millionen Menschen in Armut – von weniger als vier Dollar pro Tag. Als die Schocktherapeuten Mitte der neunziger Jahre ihre „bitteren Pillen“ verabreicht hatten, lebten der Weltbank zufolge 74 Millionen Russen unter der Armutsgrenze. (…)

Man könnte noch aus vielen anderen Kapiteln ähnliche Zahlen und Daten zitieren. ? Auch ganz aktuell kann man beobachten, dass im Zuge des Corona-Wahnsinns die Zahl der Suizide stark ansteigt. Dies gilt mit Sicherheit auch für Deutschland. Zu einem starken Anstieg der Suizidraten kam es nicht nur in den Ländern, in denen neoliberale Schockstrategien angewendet wurden, sondern natürlich auch im Zuge der Auswirkungen der Banken- und Finanzkrise gegen Ende der Nullerjahre. Die ja in der Folge zu weiteren Schockbehandlungen führten – wie bspw. in Griechenland nach dem Verrat von Syriza bzw. A. Tsipras.

Was kann schon passieren?

Ich hasse diesen Spruch, aber derzeit passt er wie die Faust aufs Auge: Vielen Menschen in Deutschland geht es einfach noch zu gut. Beziehungsweise: sie haben sich über Jahre einreden lassen, dass es ihnen „gut“ ginge. Aber leider ist die Hypothek fürs Haus noch nicht abbezahlt – und das Auto gehört auch noch der Bank.

Für volkswirtschaftliche Themen hat sich der deutsche Durchschnittsbürger eh noch nie sonderlich interessiert. Als vor etwas mehr als 10 Jahren im Zuge der „Banken- und Finanzkrise“ eben eine Umverteilung von unten nach oben in einem schier unvorstellbaren Ausmaß geschah, hat das die Leute auch nicht besonders gejuckt. Auch deshalb, weil sie die Funktionsweise dieses Raubzugs schlicht und ergreifend nicht verstanden hatten – und die Presse (wie heute) entsprechend manipulativ berichtete bzw. desinformierte. Hinterher hat man dann viel lieber über die Opfer dieses Wahnsinns; unter anderem die „faulen Griechen“ oder die immer noch viel zu früh in Rente gehenden „Südländer“ hergezogen (anstatt sich gegen die Rente mit 67 aufzulehnen). Dabei wurden ja im Endeffekt quasi alle „Hilfen“ 1:1 an die Gläubiger durchgereicht – und die waren hauptsächlich westeuropäische und us-amerikanische Banken, der IWF und die Weltbank.

Erschwerend kommt hinzu, dass viele saturierte deutsche Michelstandsmichels noch keine echte Wirtschaftskrise erlebt haben. Jene Krise vor 10 Jahren hatte zwar auch einige ins Bodenlose (also Hartz IV) abstürzen lassen – aber solange der Michel nicht selbst seien Job verliert und eigene Bekanntschaft mit dem unmenschlichen Hartz-IV-Apparat macht, kennt er nur eine Lösung: nach oben buckeln und nach unten treten. Und die, die es trifft, sind dann einfach: selber Schuld. Hätten sie halt mehr arbeiten oder weniger Lohn akzeptieren sollen! Jeder ist seines Glückes Schmied! Wer Arbeit will, findet auch welche.

Neid nach unten

Neid kennt der deutsche Michel sowieso immer nur nach unten; nachdem die „faulen Griechen“ vom Haken gelassen wurden, waren mit den „Flüchtlingen“ bereits die nächsten Sündenböcke frei Haus geliefert worden, warum der arme, fleißige deutsche Michel ständig die Haare vom Kopf gefressen kriegt. Den Witz mit den 10 Keksen kennt inzwischen ja hoffentlich jeder?

Ein Asylant, ein Bild-Leser und ein Banker sitzen an einem Tisch mit zehn Keksen. Der Banker nimmt sich neun und flüstert dem Bild-Leser ins Ohr: „Pass auf, der Asylant will dir deinen Keks wegnehmen!“

Auswirkungen von Schock-Strategien, wie sie Frau Klein in ihrem Buch beschreibt, können sich viele eben einfach nicht vorstellen. Es stellt sich ja auch niemand die Frage, warum man eigentlich als Sparer schon seit vielen Jahren überhaupt keine Zinsen mehr bekommt? Und warum im Gegenzug die Banken beim lustigen Gebührenerheben immer „kreativer“ werden. Uns steht jedenfalls mit Sicherheit im Zuge der „Corona-Krise“ das Platzen der größten Blase bevor, die die „Finanzmärkte“ je aufgepustet haben.

Keine Ahnung, warum sich derzeit so viele Menschen überhaupt nicht vor der anstehenden, gewaltigen Wirtschaftskrise fürchten? In Deutschland gibt es bereits seit vielen Jahren mit den „Tafeln“ eine etablierte Armenspeisung und viele Rentner bessern sich ihren Lebensabend mit dem Sammeln von Dosen und Flaschen auf. Daran haben sich all jene Bessermenschen gewöhnt; dagegen geht keiner auf die Straße. Vielleicht haben diese Leute ja auch (nur) deshalb keine Angst, weil sie immer jemanden brauchen, der ihnen Angst macht? ? Und der derzeit gerade kein Interesse daran hat, den Fokus vom vermeintlichen Todes-Virus auf ein wesentlich größeres und tödlicheres Problem wegzulenken?

Tragisch! Alle „Sozialreformen“, die in den Nullerjahren durchgedrückt wurden, haben die Leute letztlich ja auch nur wegen der in düstersten Farben an die Wand gemalten ökonomischen Schreckensszenarien akzeptiert. Selbst heute glauben ja noch viele Menschen an den Sinn der „Riester-Rente“ bei gleichzeitiger Heraufsetzung des Renteneintrittsalters und der deutlichen Absenkung des gesetzlichen Rentenniveaus. ? Sehenden Auges arbeiten viele Durchschnittsverdiener widerstandslos ihrer Altersarmut entgegen. Um nur ein Beispiel zu nennen.

Naomi Klein trifft George Orwell

Die Corona-Schock-Strategie, die im Zuge des kommenden Kollapses angewandt werden wird, können sich die meisten in ihren kühnsten Alpträumen nicht vorstellen. Sicher wird nur eins sein: Nackte existenzielle Unsicherheit; auch und gerade für die, die sich derzeit sicher wähnen. Ergänzt wird dieser erneute Raubzug durch einen alles überwachenden, orwell’schen Polizeistaat. Inklusive des Einsatzes des Militärs im Innern. Das probt man ja derzeit im Zuge eines abscheulichen Experiments an vor allem ärmeren Menschen u. a. in Verl, wo auch das Grundrecht auf Unverletzlichkeit der Wohnung aufgehoben wurde. Dann muss man sich halt auch mal mit ansehen, wie die eigene Bude von Bundeswehrsoldaten durchsucht wird. Ohne, irgendwas verbrochen zu haben. Ohne einen richterlichen Beschluss.

Aber solche Sachen will keiner sehen und hören; die Mehrheit leugnet weiterhin, dass sie in sich den letzten Monaten hätten einschränken müssen – und dass in Deutschland auch keine Grundrechte eingeschränkt werden oder zur Disposition stünden. Alles easy! Schließlich bin ich es, der hier (seit Wochen) „übertreibt“. ?

Siehe auch

  • Die „Zweite Welle“ kommt bestimmt… in der Wirtschaft und auf der Straße – Tagesdosis 15.6.2020 von Ernst Wolff auf KenFM.de.
  • Augen zu und mitten rein! Der Kamikaze-Kurs der EZB – Tagesdosis 25.6.2020 von Thomas Röper bei KenFM.de.
  • Corona-Krise und negative Folgen für Wirtschaft und Gesellschaft mit Prof. Dr. Christian Kreiß von Kameratoms.
  • RUBIKON: Im Gespräch: „Das große Ablenkungsmanöver“ (Ernst Wolff und Flavio von Witzleben).

Folgebeitrag

Coronoia: Verschwörungsleugner

17 Gedanken zu „Coronoia: Die zweite Welle“

  1. Ich vertrete ja die Auffassung, dass Konjunktur, sowie Krieg/Krise nur zwei Seiten ein und derselben kapitalistischen Medaille sind. Durch den permanenten Wachstumszwang stößt der Kapitalismus irgendwann immer an Grenzen. Und sofern nicht durch Expansion, Innovation oder Produktionssteigerung ein Soft-Reboot möglich ist, muss der überhitzte Wirtschaftszähler hin und wieder hart rebootet werden, sprich ein kurzes, aber einschneidendes Ereignis bei dem alle angehäuften Vermögen gleich (oder ungleich) entwertet werden. Jedenfalls so, dass die Superreichen immer noch super reich sind, die Armen sind eh arm und bleiben es und vor allem der Teil der Bevölkerung blutet, wo sich so viel Vermögen risikolos abschöpfen lässt, dass es einer Verarmung gleich kommt. Und dann müssen alle – bis auf die Superreichen – wieder bei Null anfangen und versuchen wieder Vermögen anzusparen. In der trügerischen Hoffnung es behalten zu dürfen, weil der Staat ja das Eigentum „garantiere“. Nur eben im Krieg und in der Krise zählt das alles nichts mehr. Da wird die quasi „höhere Gewalt“ als Legitimation benutzt. Da Krieg ein wenig aus der Mode gekommen und vor allem ziemlich teuer geworden ist, war und ist Corona eine willkommene Gelegenheit diesen „Reset“ durchzuführen. Anders kann ich mir den schnellen Schwenk der gesamten classe politique auf der Welt von Verharmlosung zu Lookdown nicht erklären.
    Mit diesem über Jahrzehnte und Generationen hinweg dauernden Wechselspiel wird der massenpsychologische Umstand ausgenutzt, dass der Einzelne weitestgehend die Füße still hält, solange es für ihn reicht. Da kann noch so viel Unrecht und Ungerechtigkeit passieren, Wohlstand macht satt.
    Und dann muss man den Menschen nur alles schnell genug und „alternativlos“ wegnehmen und die „Schuld“ wird auf die nicht greifbare Krise oder den „ausgebrochenen“ Krieg geschoben. Und ehe der wohlstandssatte Ohrensesselrevoluzzer merkt wie er verarscht wurde, sind schon längst vollendete Tatsachen geschaffen worden und er muss all seine Energie für das tägliche Überleben aufwenden. Und dann interessieren Politik, Ursachenforschung und wer wie die Verantwortung hat nur am Rande der Gesellschaft. Und mit dem hochheiligen Versprechen das das „nie wieder“ passiert, geht alles wieder von vorne los.

    1. Und sofern nicht durch Expansion, Innovation oder Produktionssteigerung ein Soft-Reboot möglich ist, muss der überhitzte Wirtschaftszähler hin und wieder hart rebootet werden, sprich ein kurzes, aber einschneidendes Ereignis bei dem alle angehäuften Vermögen gleich (oder ungleich) entwertet werden.

      Exakt. Matrix reloaded.

      Da Krieg ein wenig aus der Mode gekommen und vor allem ziemlich teuer geworden ist, war und ist Corona eine willkommene Gelegenheit diesen „Reset“ durchzuführen.

      Oder ein Militärputsch inkl. -diktatur. Die Methoden, die Klein beschreibt, bleiben im Kern gleich, werden mit der Zeit aber in einer weniger grobschlächtigen, dafür deutlich perfideren und subtileren Art und Weise durchgesetzt.

      Da kann noch so viel Unrecht und Ungerechtigkeit passieren, Wohlstand macht satt.

      Es reicht sogar schon, den Leuten diesen „Wohlstand“ einzureden. Da fällt mir wieder der Dieter Hildebrandt ein:

      Lebensqualität ist, Dinge zu kaufen, die man nicht braucht, mit Geld, das man nicht hat, um Leuten zu imponieren, die man nicht leiden kann.

      Es ist ja gerade auch die extreme, immer weiter anwachsende Ungleichverteilung des Vermögens, die das System immer wieder zum Zusammenbruch führt. Leider kann man die Massen bereits mit ein paar Konsumgütern ruhig- und zufriedenstellen; daher erreichen jene auch nie wirklichen Wohlstand: Unabhängigkeit.

      Und mit dem hochheiligen Versprechen das das „nie wieder“ passiert, geht alles wieder von vorne los.

      Genau das verstehen übrigens viele meiner „Freunde bis zur Revolution“ 😉 aus dem linken, marxistischen Lager nicht. Dass man das System des Kapitalismus im Grunde regelmäßig resetten kann. Leider liegt die Stabilität dieses Systems halt auch daran, dass sämtliche Alternativen extrem verteufelt werden (so, wie man das derzeit mit den abweichenden Meinungen zur Corona-Diktatur auch macht). Ich lese im Netz im Zuge der „Corona-Krise“ tausende von Kommentaren, in denen allen Ernstes behauptet wird, man sei derzeit dabei, ein „kommunistisches“ oder „sozialistisches“ System zu errichten. Wie verstrahlt muss man bitteschön sein? ?

  2. Zum Thema „Zunahme von Suiziden“ (Verlinkung auf „tichyseinblicke“) empfehle die Lektüre von des „Correctiv“-Artikels
    Dort wir die Bewertung: „Unbelegt“ erteilt.

    1. Und was bezahlt dir Correctiv für die Positionierung dieses Links? 😛 Die sollten ja nach ihren letzten Pleiten besser mal die Klappe halten. Tichy leitet die Zahl von den Meldungen bei der Feuerwehr ab; natürlich ist das nur ein Indikator. Deutlich besser als nichts. Es ist ja kein Zufall, dass man zwar wegen jedem positiven Test in D inzwischen ein Fass aufmacht – aber über die ganzen Kollateralschäden den Mantel des Schweigens hüllt.

      Nachtrag: Vielleicht schaffe ich es ja noch in die Champions-League, wenn Correctiv und Co. aus lauter Langeweile auch mal meinem Blog unter die Lupe nehmen werden? ?

      1. Corrective zahlt mir für die Positionierung des Links nichts.
        Die Von Tichy vorgenommene Ableitung ist aus den im Artikel genannten Gründen ungeeignet.

        1. Deine Meinung (und die von Correctiv) sei dir natürlich unbenommen. 😉 Ich frage mich ja einfach nur, warum die Massenmedien es nicht schaffen, objektiv die Schattenseiten dieser Politik zu thematisieren? Etwa nur deshalb, weil es keine gebe? Das glaubst du doch selber nicht! Oder liegt es daran, dass gerade diese leichtfertig zerstörten Leben und Existenzen die menschenverachtende Verlogenheit des herrschenden, sich angeblich für Menschenleben interessierenden Narrativs offenbaren? Wo finde ich in den ach so um die Volksgesundheit besorgten Massenmedien eine wirkliche Kritik an der Tatsache, dass z. B. weiterhin Glyphosat eingesetzt werden darf?

          Dazu passt, dass dein Kommentar sich nur auf diesen einen Punkt meines längeren Beitrags konzentriert. Tichy habe keine ausreichenden Belege. Soso! Wo zur Hölle sind eigentlich die Belege dafür, dass diese Corona-„Maßnahmen“ jemals notwendig waren – und weiterhin sind!? ? ?

  3. Lieber Dennis, herzlichen Dank für Ihre Zeilen! Ich habe lange nach einem Blog gesucht, welcher nicht nur „(nach)denkt“, sondern auch und vor allem, „(vor)denkt“. Mit „vordenken“ meine ich eben auch, was wird hier bezweckt, welche Ablenkungsschiene wird gebaut? Welche Weiche wird gelegt, um die Umlenkung zu kaschieren?
    Ich bin mit Ihrer Analyse der jetzigen Zustände einverstanden. Was mich „vordenklich“ macht: Warum machen alle Staatenlenker dieses „Spiel“ mit? Die Massnahmen, welche getroffen wurden waren wohl nicht überall gleich, aber von nirgendwo kommt ein wirklicher Aufschrei. Auch von der Wirtschaft, wie Sie schon geschrieben haben, NICHTS. Ist es diese extreme Angst, die eine Denklähmung auslöst? Es scheint derzeit so, daß diese Gefangennahme der Menschheit noch sehr lange weiter gehen könnte und nicht mehr endet. Existenzen werden weiter zerstört und die Mehrzahl der Menschen nimmt das hin. Keine Reflektiertheit, keine Analyse, kein hinter den Vorhang schauen.
    Fragen, die mich bewegen: Wer hat ein Interesse das ALLES kaputt geht? Hat jemand diese „Kriegserklärung“ bewusst eingefädelt? Aber wie schon geschrieben, warum gibt es keinen großen Aufschrei, gegenüber dieser Gesundheitsdiktatur? Oder sind wir bereits in einem Gesundheits- und Pharmafaschismus? Wie werden die nächsten 12 Monate für einzelne Regionen dieser Welt aussehen, was könnte geschehen? Was geschieht in einzelnen Ländern? Auf was sollten wir uns einstellen? Wie können wir gegensteuern? Wie lange schweigen die Lämmer noch? Aber wer ist hinter dem Vorhang? Diesen Menschen sollte die Maske heruntergerißen werden und sie müssten endlich im Licht stehen, Ihr wahres, unmenschliches Gesicht zeigen.

    1. Hallo Nino,

      die Medien und das vor allem durch die „sozialen Netzwerke“ geförderte narzisstische Mitläufertum dürften die Hauptgründe dafür sein. Wer das Denken der Menschen beherrscht, beherrscht die Welt. Die Mächtigen wissen sehr genau, was sie da tun. Es geht nicht (mehr) um den Virus; es geht darum, einen orwell’schen Überwachungsstaat, eine „neue Normalität“ zu etablieren. Sie haben getestet, was die Menschen mit sich machen lassen – und jene Masse möchte autoritär geführt werden. Die breite Masse war schon immer unpolitisch; den Rest konnte man regelmäßig mit durchs Dorf gehetzten, pseudopolitischen Säuen / Themen beschäftigen.

      Die wirklich Mächtigen – die Superreichen – werden nach der Krise noch mächtiger sein, als vorher. Das Einzige, was mir derzeit ein wenig Trost gibt ist, dass ein Großteil derer, die dazu schweigen bzw. die diesen Irrsinn weiterhin unterstützen, auch unter die Räder kommen werden. Und sie haben wesentlich mehr verlieren als z. B. ich, der sich bereits vor Corona von dieser „Gesellschaft“ weitestgehend abgewandt hat.

      Vermutlich wird sich erst dann nennenswerter Widerstand erheben. Aber dann wird es bereits viel zu spät sein.

  4. Mein Kommentar bezieht sich deshalb nur auf einen Punkt ihres Beitrags, weil sowohl meine zeitlichen als auch meine kognitiven Kapazitäten durchaus beschränkt sind. Mit den Worten von Vince Ebert „Deswegen kann ein Esoteriker in fünf Minuten auch mehr Unsinn behaupten, als ein Wissenschaftler in seinem ganzen Leben widerlegen kann.“

    Zu meinem Vergnügen greife ich mal einen anderen Punkt aus ihrem Beitrag auf.
    Sie stellen die Behauptung auf, dass die „[…] Wirtschaftsleistung – vor allem auf lange Sicht – auch mit der Lebenserwartung und den Todeszahlen in einer durchaus signifikanten und kausalen Art und Weise korreliert.“ und zitieren dazu aus dem Buch von Naomi Klein
    „Die deprimierendste Statistik ist vielleicht diese: Seit 1990, als Mandela aus dem Gefängnis kam, ist die durchschnittliche Lebenserwartung der Südarfrikaner um 13 Jahre zurückgegangen. (…)“
    Zum einen deckt sich dies nicht mit den Weltbank-Daten, welche von 1990 (63,3) bis 2005 (53,4) „nur“ einen Rückgang von 10 Jahren angeben. . (https://data.worldbank.org/indicator/SP.DYN.LE00.IN?locations=ZA). Es deckt sich auch nicht mit Daten der UN (https://www.macrotrends.net/countries/ZAF/south-africa/life-expectancy)
    Zum anderen ist meines Erachtens die Zunahme von HIV-Infektionen (https://www.berlin-institut.org/newsletter/Newsletter_98_09_Juni_2010.html.html#Artikel0) eine weit bessere Erklärung für die absinkende Lebenserwartung als die Wirtschaftsleistung. Nimmt man das BIP als Indikator für „die Wirtschaftsleitung“ (https://de.statista.com/statistik/daten/studie/14570/umfrage/wachstum-des-bruttoinlandsprodukts-bip-in-suedafrika/) so sieht man, das dies zwischen den Jahren 1990 und 2005 (die „Extremjahre“ bezüglich der Lebenserwartung) nur in drei Jahren (90, 91 und 92) negativ war. Sind diese Daten wirklich geeignet, die von ihnen behauptete Korrelation zu stützen? (Wohlgemerkt: Ich behaute nicht, dass eine solche Korrelation nicht existiert. Ich behaupte auch nicht, dass sie es keine kausalen Zusammenhang gibt. Aber: Sie stellen diese Behauptung auf. Dann ist es meines Erachtens ihre Aufgabe, dies zu belegen und ggf. Behauptungen aus einem Buch einem Plausibilitätscheck zu unterziehen. „Südafrika“ halte ich für ein denkbar ungeeignetes Beispiel.)
    (Nebenbei bemerkt: Was mag die Intention von Naomi Klein gewesen sein, den Zeitpunkte 1990 „als Mandela aus dem Gefängnis kam“ und 1994 „als der ANC an die Macht kam“ hinzuzufügen? Möchte sie hier einen ursächlichen Zusammenhang implizieren?)

    1. Oh, Siezen wir uns jetzt wieder? 😛 Ich werde heute Abend darauf eingehen – weise aber auch schon darauf hin, dass ich mich hier nicht in derartige, vom Hauptproblem ablenkende „Kleinkriege“ werde verzetteln lassen. Die Frage ist dann auch, warum Du, pardon, Sie sich überhaupt die Mühe machen, dazu umfangreicher zu recherchieren? Die Weltbank ist übrigens – vor allem im Zusammenhang mit Naomi Kleins Buch – sicher alles, nur keine unabhängige, objektive Quelle. Bezüglich Südafrika könnte ich aus dem Buch noch viele weitere Folgewirkungen der Schockstrategie zitieren. Deren Aussagekraft aber wohl alle anzuzweifeln wären?

      Ich warte auf jeden Fall weiterhin auf DIE Belege dafür, warum hier in Deutschland – bei einer seit Wochen bei um die 0,01 % liegenden Quote positiv Getesteter – sämtliche Corona-Maßnahmen notwendig (aber vor allem auch verhältnismäßig) waren und weiterhin sind? Und warum eigentlich Menschenleben, die wegen der Corona-Maßnahmen vorzeitig enden, weniger wert sind als jene durch Corona?

      1. Natürlich Sieze ich Sie. Ich wahre soziale Distanz. Ich trage am Rechner auch eine Mund-Nasen-Bedeckung, um Sie vor einer Infektion zu schützen.
        (Einen Helm trage ich am Rechner nicht. Meine eigene Sicherheit liegt mir nicht so sehr am Herzen wie ihre.)

  5. Die zweite verlinkte Quelle bezüglich der Suizidzahlen (USA, Stern, dort nach abc7news) bricht (auch) zusammen. Im Artikel „This Doctor Said His Hospital Had Seen „A Year’s Worth Of Suicide Attemps“ In Four Weeks Because The Coronavirus Lockdowns. That Wasn’t True.“ (https://www.buzzfeednews.com/article/salvadorhernandez/doctor-california-coronavirus-suicide-lockdown) sagt der im Stern (bzw. abc7news) interviewte Mediziner deBoisblanc: „But in an interview with BuzzFeed News, deBoisblanc said his comment about the hospital seeing „a year’s worth of suicide attempts in the last four weeks“ was inaccurate. „

    1. Und? Wir müssen doch jeden einzelnen Corona-Toten vermeiden – oder verstehe ich da etwas falsch? Wenn auch nur ein einziger sterben könnte, weil ich im Supermarkt in seine Richtung atme, müssen wir weiterhin das gesamte Land stilllegen und bis zum Ende aller Tage Gesichtswindeln tragen. Wenn sich dann hier und da mal einer wegen der Folgen dieses Irrsinns das Leben nimmt? Dann gilt: Who cares!?

      Tolle Menschenfreunde seid ihr. Zu dem Thema kommt heute Abend noch was. 😛

      1. Ich glaube Sie verstehen da etwas falsch.
        Mit meine beiden Kommentaren zum Thema „Suizid“ sage ich nicht, dass die Anzahl der Suizide aufgrund der Corona-Krise nicht angestiegen ist.
        Ich sage lediglich: Keine der beiden Quellen ist geeignet, Ihre Aussage, im Zuge des Corona-Wahnsinns sei die Zahl der Suizide stark angestiegen, zu belegen.
        Vielleicht ist die Aussage wahr. Vielleicht ist die Aussage nicht wahr. Vielleicht gibt es bereits Daten, mit denen sich zwischen diesen beiden Optionen entscheiden lässt. Die beiden angegebenen Quellen sind dazu nicht geeignet.

        1. „Ich sage lediglich: Keine der beiden Quellen ist geeignet, Ihre Aussage, im Zuge des Corona-Wahnsinns sei die Zahl der Suizide stark angestiegen, zu belegen.
          Vielleicht ist die Aussage wahr. Vielleicht ist die Aussage nicht wahr. Vielleicht gibt es bereits Daten, mit denen sich zwischen diesen beiden Optionen entscheiden lässt. Die beiden angegebenen Quellen sind dazu nicht geeignet.“

          Sind wir schon wieder bei den diversen Zahlenspielereien angelangt?

          Wenn wir eines aus dieser Corona-Krise gelernt haben, dann vor allem, dass Zahlen entweder nichts wert sind, manipuliert werden oder eben instrumentalisiert werden, um die eigene Haltung zu untermauern. Sei es der ominöse „R-Wert“, der ständig neue Berechnungskriterien bekommen hat, seien es die Fehleinschätzungen von Herrn Spahn, die Gleichmacherei von Infizierten zu Erkrankten, die Kumulierung von Corona-Zahlen, totale Zahlen statt prozentualer Anteil an der Gesamtbevölkerung und so weiter und so fort.

          Ob wir jemals „verlässliche Zahlen“ über die Suizide von 2020 während der Corona-Maßnahmen erhalten werden, ist mehr als fraglich. Aber denken und eigene Schlüsse ziehen darf man dennoch selbst, oder? Denn es ist mehr als nachvollziehbar, dass besonders die Vereinsamten, Depressiven, seelisch Erkrankten sowie die Menschen, die ihre Arbeit und/oder ihr Geschäft verloren haben, suizidanfälliger sind, als wenn wir keinen Lockdown gehabt hätten.

          1. Bloß weil etwas für Sie leicht nachvollziehbar ist, ist es noch lange nicht wahr.
            So ist für die meisten Kinder leicht nachvollziehbar, dass ein schwerer Stein schneller fällt als ein leichter Stein. Trotzdem ist es falsch.

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