Coronoia: Nur ein Job?

(…) Von den paar Prozent der Polizisten abgesehen, die regelmäßig überreagieren, machen auch Polizisten zunächst mal nur ihren Job. Wer selbst nicht bereit ist seinen eigenen Job für die Sache zu opfern, sollte das auch nicht von Polizisten fordern.

Markus Haintz.

Lieber Markus, es freut mich, dass du mir die Erlaubnis erteilst, Polizisten für ihre Rückgratlosigkeit, ihre egoistische, kleingeistige Sorge um ihre „Karriere“ und ihre persönliche Mitarbeit bei der Errichtung einer faschistischen Diktatur kritisieren zu dürfen – denn ich habe schon seit Jahren keinen „Job“ mehr. Auch deshalb, weil ich stets meinen Mund aufgemacht habe, wenn mir im Berufsleben irgendjemand dumm kam!

Ehrlich. Es kotzt mich an! Dieses „Argument“. „Nur ein Job!“ Nein, verdammt nochmal! Polizist zu sein, ist nicht „nur ein Job!“ Einen Job hat man bei Amazon, in der Pizzeria, an der Supermarktkasse, vielleicht auch als Sekretärin in einer Anwaltskanzlei.

Aber nicht beim Staat. Das sind Beamte. Die einen Diensteid leisten. Auf das Grundgesetz und die Landesverfassung. Und aus genau diesen Gründen gewisse Privilegien, wie z. B. Unkündbarkeit genießen. Privilegien, auf die ich vor rund 10 Jahren feucht geschissen habe, als ich mich eben nicht zu einem willenlosen, willfährigen, emotionslosen, ecken- und kantenlosen Büttel eines Staates habe schleifen lassen, der heute die Grundrechte in einer unfassbaren Weise einschränkt. Dieses System hat mich damals im wahrsten Sinne des Wortes krank gemacht. Es hat mich durchgekaut, ausgespuckt – und mich hinterher meinem Schicksal überlassen. Aber ich bin wieder aufgestanden, auch wenn es lange gedauert hatte.

Polizisten haben mehrere Möglichkeiten, sich klar rechtswidrigen Befehlen zu widersetzen: Die Remonstration. Oder das Opportunitätsprinzip. Ich verachte jeden Bullen, der sich auch nur in einer noch so geringen Art und Weise an diesem Verbrechen gegen die Menschlichkeit beteiligt. Sei es, indem er Pflegerinnen kurz vorm Ende einer vollkommen willkürlichen „Ausgangssperre“ anhält und anzeigt. Kinder von Rodelhügeln vertreibt. Menschen beim Essen von Äpfeln belästigt. Großväter, die an Heiligabend ihre Enkel heimfahren, mit Bußgeld belegt. Arztpraxen stürmt. Demonstranten misshandelt. Und was er sonst noch so alles verbricht. Dafür wird er nämlich nicht bezahlt. Dafür hat man ihm nicht den Beamtenstatus verliehen, der ihn auch vor seinem diktatorischen Dienstherren schützt. Kein Polizist verliert seinen „Job“ wenn er sich krankschreiben oder versetzen lässt. Oder wenn er – ganz einfach – keine Leute ohne Maulkorb belästigt.

Ich bin sogar weitergegangen; habe sogar auf eine „Karriere“ in der Privatwirtschaft „verzichtet“. Weil ich mich auch da für „nur einen Job“ nicht selbstverleugnen wollte und konnte. Und ich auch nicht vor einem sadistischen Jobcenter-Schergen eines nicht minder menschenverachtenden Repressionsregimes im Staub kriechen möchte. Ich zu unverschämten Arbeitsbedingungen oder auch Schikanen stets früher oder später Nein gesagt habe. Dann wurde ich halt entlassen. So what? Ich war frei. Und diese Freiheit erlaubt es mir, mich seit Jahren, wenn auch durch extreme finanzielle und materielle Einschränkungen gerade so einigermaßen über Wasser haltend, eine eigene Meinung zu vertreten. Ein Luxus, den sich so ein uniformierter Büttel, der dreckigen Faschisten wie einem Söder, einem Ramelow oder einer Merkel dient, niemals wird leisten können. Er wird im Kern immer nur ein Prostituierter sein, der für Geld alles macht.

Ich würde mich für kein Geld der Welt, für keine Jobsicherheit und keinen Stern auf einer Uniform zu solchen Taten bewegen lassen, wie jene widerwärtigen Söldner, die derzeit ihren Eid, ihr Land, die gesamte Bevölkerung, inkl. ihrer Ehepartner, ihrer Kinder und Enkel verraten. Denn die eigene Karriere geht natürlich vor. Das eigene Einkommen ebenfalls. Wie auch die einem Corpsgeist gleichende Beliebtheit unter den Kollegen. Ja nur nicht durch so etwas wie einen eigenen Willen auffallen, gar als „Querdenker“ gelten.

Ihr macht nicht „nur einen Job“. Ihr macht genauso wenig einen „Job“, wie jene Polizisten und Soldaten, die sich an den Verbrechen des Naziregimes aktiv beteiligten. Ihr modernen Eichmänner verkörpert einmal mehr die Banalität des Bösen. Ich kann und will der deutschen Polizei keinen Respekt mehr entgegenbringen, den hat sie nicht mehr verdient. Ehrlich – ich freue mich darüber, wenn ihr früher oder später auf den Demos ordentlich die Fresse poliert kriegen solltet.

Respekt habe ich vor Menschen wie Michael Fritsch, Bernd Bayerlein, Markus Schlöffel, Karl Hilz und allen anderen, wenigen Polizisten und -innen mit Rückgrat, die ich an dieser Stelle vergessen habe. Die sind den einzig richtigen, nämlich den schweren, Weg gegangen. Und bezahlen dafür teils einen hohen Preis.

Und ihr? Früher oder später landet ihr bei der Neuauflage der Nürnberger Prozesse alle auf der Anklagebank. Ihr werdet alles verlieren; auch euren Beamtenstatus und all das, an was ihr euch derzeit noch verzweifelt klammert. An euch kleine, in einem unmenschlichen System funktionierende Rädchen, wird sich jedoch niemand erinnern. Während nach euren Kollegen Polizeischulen, Straßen und Plätze benannt werden. Weil sie im Gegensatz zu euch etwas hatten: Ehre, Mut, Integrität und Charakter. Ihr seid einfach nur Nummern. Nullen.

Daher: Nein, Markus – JEDER hat das Recht, die deutsche Polizei und jeden einzelnen Polizisten aus tiefstem Herzen zu verabscheuen! Denn dass auch ein Großteil der Menschen ihre „Jobs“ und ihre Existenzen verlieren, liegt auch daran, dass die Polizei sich von der Bevölkerung abgewandt hat. Sie ist der einzige Grund, warum die Regierung nicht schon längst zurücktreten musste. Hätte sich eine nennenswerte Zahl von Polizeipräsidenten, aber auch eine größere Zahl einzelner Polizisten den klar verfassungswidrigen Ordern aus den Ministerien verweigert – schon im April oder Mai hätte all dieser Wahnsinn vorbei sein können.


Siehe auch

  • Australien: Ex-Polizeibeamter appelliert an Protestierende & Kollegen | Bastian Barucker.
  • Berliner Polizist: „Ich mach’ da nicht mehr mit“ | ViER.

Coronoia: Oberkommissar Claudius

Coronoia: Flaschen drehen durch

Coronoia: Eichmänner und -frauen


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13 Gedanken zu „Coronoia: Nur ein Job?“

  1. Lieber Dennis,
    ich habe es schon öfters geschrieben, aber ich wiederhole es gerne:

    Vielen Dank für Deinen Zorn. Dafür, daß Du all‘ das rausschrei(b)st, was unbedingt gesagt gehört.
    Und für Deine Aufrichtigkeit, die – gerade in diesen Zeiten – in Deutschland in der Masse so bitter fehlt. Dein Einstehen für (unser aller) Freiheit, Mitmenschlichkeit, Würde und Zivilcourage.
    Auch wenn es Dir sonst keiner dankt, daß Du für dieses Einstehen so viel bezahlen mußtest, ich tue es hiermit. Und ich weiß es zu schätzen, daß es Leute wie Dich (oder mich 😉 ) noch irgendwo gibt.

    1. @Dennis
      Dem kann ich mich nur anschließen, auch wenn ich nicht alle Polizisten über einen Kamm scheren
      würde. V.a. weil ich selber einige kennengelernt habe, sowohl beruflich als auch privat.
      Und, Du wirst lachen, Artikel wie dieser bringen mich auch immer wieder zum Nachdenken über
      meine eigene Situation. Mir geht’s ja finanziell ähnlich wie Dir (um nicht zu sagen beschissen…)
      und trotzdem ist mir meine eigene Freiheit und ‚geistige Gesundheit‘ wichtiger.
      Ich habe auch schon lange (weit vor Corinna) das Gefühl, nicht in diese Gesellschaft zu passen (was
      nicht heißen soll, daß ich keinen Kontakt zu ihr haben will) und ich will es auch gar nicht.
      Dafür sind viel zuviele Denk- und Sichtweisen zu konträr. Das isoliert einen natürlich recht häufig.
      Aber schlimmer wäre es, sich deswegen anzupassen. Und das werde ich nicht.

      1. Es gibt da ja in der Star-Trek-Welt die Borg. Und ich hatte irgendwie mein ganzes Leben das Gefühl, dass man mich überall assimilieren wollte. Es ist ihnen nie gelungen.

        1. Jaja, die Borg…
          Mir hat The Next Generation sowieso immer besser gefallen als Kirk&Co., alleine schon wegen
          Data, Worf und Picard…:-).
          Geht mir ähnlich. Und ich verstehe nach wie vor nicht, warum die Menschen einen nicht so sein
          lassen können, wie man ist. Und warum viele meinen, sie wüssten besser als ich, was gut für
          mich ist.

          1. Zu dem Thema Serien will ich eigentlich schon länger mal was schreiben. Aber gerade an TNG und den Nachfolge-Serien des Franchises kannst du gut erkennen, dass diese auch von den philosophischen Inhalten her immer wieder hochwertige Episoden beinhaltende Serie in genau jenem schmalen Zeitfenster entstand (vor dem Zusammenbruch des Ostblocks), in welchem man Hoffnung haben konnte, dass die Menschheit sich wirklich im Sinne von Roddenberry weiterentwickelt. Diese Serie hat mich auf jeden Fall geprägt.

            Schaust du dir heute Discovery oder Picard an, findest du darin nur noch die Spiegelbilder der gegenwärtigen, dystopischen Zustände. Auch der „Reboot“ der TOS-Crew hatte mit den Idealen Roddenberrys ja nichts mehr zu tun.

  2. Lieber Dennis,

    ich möchte mich Helene anschliessen, die das besser ausgegedrückt hat als ich es je könnte. Und das ständige Anbiedern an die Polizei von Markus Heintz ist sicherlich noch seiner alten Identität als CSU-ler geschuldet, die legt man ja nicht so schnell ab, bloß weil man plötzlich eine Gallionsfigur geworden ist. Das schwingt noch soviel vom braven Juristen mit, der doch von allen liebgehabt werden möchte, dass es mir weh ums Herz wird wie sehr an ihm noch mitspielen wird und nicht ein einziges seiner gutherzigen und naiven Appelle wird man auf seinem Guthabenkonto verbucht haben, denn nichts hassen die Menschen mehr als einen Konvertiten. Daher auch der Feuereifer, wenn man nicht schon mit der Muttermilch eingesogen hat, wie man auch in schlechten Zeiten sowohl Widerstand leistet als auch mit allen Wassern gewaschen ist, weil man sich keinerlei Illusionen darüber macht, was einem blüht, wenn man sich in die Defensive hat drängen lassen und nur noch mit dem Rücken zur Wand steht. Wer bisher immer auf der richtigen Seite war, hat dafür weder einen Instinkt, noch den Kampfgeist und auch nicht die notwendigen Reflexe – sie sind allesamt besoffen von ihrem neuen intensiven Leben und kommen da nie mehr raus: Schiffmann kehrt nie mehr zurück dorthin wo er mal war, aber er wird auch nirgendwo angekommen sein, wenn der Hype dann mal vorbei ist und keiner mehr das Wort RKI, Drosten oder Inzidenzien hören kann. Ballweg scheint ja schon die Kurve gekratzt zu haben (was war am 1. August?) und Bonelli wehrt sich mit Händen und Füssen nicht in diesen Sog hineingezogen zu werden, inzwischen hat er seine Kommentare auch gesperrt wie so viele andere vor ihm. Es wird ihnen nichts helfen, weil sie süchtig sind nach dieser Aufregung, diesem Aufständischen, das sie ihr Leben lang nie hatten – aber auch noch keine neue Form gefunden haben, die zu ihnen passen würde wie zuvor das katholische Wahre, Gute, Schöne, das CSU-lertum, den Arztnimbus – oder wie meine Enkelin als 10-Jährige mal meinte, als ich den Küchenschrank bei ihnen ausgemistet haben:

    „Ich will aber nicht, dass wir so eine Spiesserwohnung bekommen!“. Zum Schluss: Ich bin mir sicher, Du hast noch nie jemanden ein Leid getan, ich wäre froh, ich könnte das von mir sagen – wir wissen ja alle nicht, wie zum Schluss abgerechnet wird. Ich hoffe nicht, dass da auf der Waagschale auch all die Lämmer und Küken reingeworfen werden, von denen wir dachte, sie hätten kein Saldo in der Bilanz des Lebens und Sterbens. Herzlichst Josi

    OT: Weißt Du was da wegen Ken Jebsen so herumgeraunt wird mit Verräter und Mobbing und Kampagne? Ist das neu oder das, was schon im Endsommer sichtbar war?

    1. @Josi
      Das ist eine sehr interessante These, die Du da aufstellst: daß viele der »berühmteren« Widerständler (noch) nicht mit allen Wassern derer gewaschen sind, die schon jahrelang gegen Windmühlen gekämpft haben bzw. schon immer gegen den Mainstream angeschwommen sind.
      Wobei man sich dann ein bißchen fragt: wieso sind da von denen keine dabei? Haben die es nie in die guten Jobs geschafft? Nö, das alleine kann es nicht sein. Aber vielleicht ist es so, daß diejenigen, die es gewohnt sind, zu kämpfen, von vorneherein gesehen haben, daß hier der legale Weg nichts bringen wird – und es dort gar nicht erst versucht haben.

      Das ist aber widerum nur eine wilde These von mir, die ich hier mal so in den Raum stelle und damit gerne auch zur Diskussion.

      1. Oh, so wild ist die These gar nicht. All diese neu aufgetauchten Widerständler hatten die Staatsmacht bisher immer auf ihrer Seite. Um es mal so zu sagen – bisher waren sie auf einem sehr beschützten Level. Dann haben gegen die AGB für ein Qualitätsleben verstoßen. Und schon werden sie runtergestuft und finden sich auf einmal bei den Wertlosen mit Level 10 wieder. Jetzt haben sie zwei Möglichkeiten: Entweder darauf bestehen, dass das alles ein furchtbarer Irrtum ist und irgendwie zu versuchen, auf den alten Level zurückzukommen. Das bedeutet Anbiederung. Verständnis. Kriecherei vor den Bütteln. Also das, was die meisten von ihnen versuchen werden.
        Oder sie bekommen die Krise, weil ihr Weltbild in Schutt und Asche liegt, und werden radikal. (Während ich das hier tippe, kommt mir irgendwie die APO in den Sinn – die Grünen auf der einen Seite, Ulrike Meinhof auf der anderen…)
        Die, die von vornherein gegen den Hauptstrom geschwommen sind, interessiert das alles weniger. Wir lachen höchstens über diese Naivlinge und sagen: Willkommen in unserer Welt! Willst du bei den Kindern mitspielen?
        (Vielleicht sollte ich „QualityLand 2.0 nochmal ne Chance geben. Beim ersten Durchgang hat es mir nicht gefallen.)
        Wer schon mal unten durch war, weiß, wie schnell man alles verlieren kann. Muss nicht mal deine eigene Schuld sein. Dann geht auch die Angst vor dem Absturz verloren, die so viele antreibt. Ist sehr befreiend, verträgt aber nicht jeder. Klar, da taucht gelegentlich immer noch die alte Wut auf, aber irgendwann sitzt man dann halt mit ner Dose Whiskey – Cola an der Seite und genießt die Show. Und wenn’s dann doch mal zuviel wird, nennt man sich zum Beispiel Pestarzt und erzählt Geschichten. Warum die Spielregeln ändern wollen, wenn schon das Grundspiel doof ist?

        1. Dann haben [sie] gegen die AGB für ein Qualitätsleben verstoßen.

          Schick.
          Wenn da kein Copyright®™ drauf ist, übernehme ich das gerne für mich und mein Leben…
          😀

    2. Hey Josi,

      Haintz verweist immer darauf, dass er viele Polizisten kenne, die den Scheiß nicht mehr mitmachen wollen. Sie machen es aber. Vielleicht nicht die paar, die anonym mit ihm in Kontakt stehen. Aber 95 % machen mit. Außerdem glaubt er immer noch an sowas wie einen Rechtsstaat. Natürlich ist es frustrierend zu erleben, dass all das, was man mal gelernt und woran man geglaubt hat, auch nur eine Lüge war. Er hat auch schon in irgendeinem Interview erzählt, dass die Anzeichen erkennbar waren, er sie aber (wie viele andere auch) verdrängt hat. Das war für mich übrigens auch ein Grund, warum ich mich damals geweigert hatte, mir Unmengen an Stoff in die Rübe zu knallen: Der Gedanke an die Wertlosigkeit, wenn das „Recht“ einfach geändert wird. Oder eine Exekutive sich nicht daran gebunden fühlt. Im Großen und Ganzen find ich Haintz ja toll; er leistet da eine tolle Arbeit. Aber man merkt auch ihm halt an, dass das für den alles „neu“ ist. Und er immer noch an den alten Strukturen, Wertungen und Denkmustern hängt. Er hat sich sicherlich auch sein Leben lang nie Gedanken über jene gemacht, die damals an der Uni ihr Jura-Studium abgebrochen haben oder durch die Prüfung gefallen sind. Warum auch? Er war ja erfolgreich. Ich will das auch niemandem aus dem Bereich vorwerfen; die ganze Struktur des Widerstands spiegelt halt auch unser Gesellschaftssystem wider.

      Zu Jebsen weiß ich nichts. Ich finde es aber auch persönlich enttäuschend, dass er komplett abtaucht ist. Weil ja gerade er einer der wichtigsten Personen ist, die bereits vorher tiefer in der Materie drinsteckten und unheimlich viel Aufklärungsarbeit geleistet hatten. Und dann kommen wir wieder zum Problem des Widerstands: Er ist weiterhin wenig bis gar nicht strukturiert. Dabei geht seit Monaten unheimlich viel an Energie unnötig flöten, weil da Leute rumwurschteln, die immer noch nicht realisiert haben, wie zutiefst verrottet dieses System bereits war, als sie noch voll daran geglaubt haben.

  3. Ich habe mein ganzes leben lang keine Bullen gerufen.
    Von denen ist nichts, aber auch gar nichts zu erwarten.
    Im Gegenteil, die werden auf uns schießen, sollte sich tatsächlich nennenswerten Widerstand etablieren.

  4. Danke für die vielen interessanten Gedanken von Euch Allen! Und Dir, Dennis natürlich auch dafür, Deiner Wut und Enttäuschung Ausdruck zu geben! Ich bin gerade jetzt auch ziemlich »abgegessen«!

    An anderer Stelle habe es ja schon mal erwähnt: Aus meiner Sicht sind die »Rausgefallenen« besonders wichtig. Natürlich sieht das die überwältigende Mehrheit anders, doch das bin ich schon lange gewöhnt.

    Meine Mutter hat fast bis zuletzt mit meinem Lebensweg gehadert. Doch sie hat wohl vor Allem mit einem wichtigen Teil von sich selbst gehadert, auch wenn ihr das nicht bewusst war. Bei meinem Vater war es ähnlich, und trotzdem haben wir uns in tiefem Frieden voneinander verabschieden können.

    Ja, dieses Spannungsfeld zwischen uns als Einzelnen und den Anderen … Albert Schweitzer wird in dem Buch »Haben oder Sein« von Erich Fromm auf Seite 155 so zitiert: »Wenn unter den modernen Menschen so wenige mit intaktem menschlichem und sittlichem Empfinden anzutreffen sind, so ist es nicht zum Wenigsten, weil sie fortwährend ihre persönliche Sittlichkeit auf dem Altar des Vaterlandes opferten, statt in Spannung mit der Kollektivität zu bleiben und Kraft zu sein, die die Kollektivität zur Vollendung antreibt.«

    Ich finde, das ist so gut auf den Punkt gebracht wie ich es mir überhaupt vorstellen kann.

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