Coronoia: Ramsay Bolton

Die momentane Phase der erneuten „Lockerungen“ in mehreren, vor allem auch europäischen Ländern kommt mir ein wenig vor wie eine Episode aus dem Leben des zeitweise in der Burg Grauenstein eingekerkerten Theon Graufreud. Nachdem Theon die Starks (bei welchen er seit seiner Kindheit als Mündel gut lebte) verraten und deren Burg Winterfell handstreichartig übernommen hatte, wurde er von seinen eigenen Leuten hintergangen und von den Boltons, untergebene Verbündete der Starks im Norden, in Gefangenschaft genommen (gegen Ende der zweiten Staffel). „Coronoia: Ramsay Bolton“ weiterlesen

Coronoia: Happyish

Eine der traurigsten, weil in mir ein Gefühl totaler Machtlosigkeit gegenüber kranken gesellschaftlichen Strukturen (welche letztlich fast jeden kritischen Geist brechen) erzeugenden Szenen spielt in der letzten Episode der leider nur eine Staffel überdauert habenden Serie „Happyish“ (2015). Achtung, Spoiler! Da steigt ein innerlich gebrochener Mann mittleren Alters, der in einer Werbe- bzw. PR-Agentur arbeitet, im Rahmen seiner die Definition von Infantilität sprengenden, den Rausch des normopathischen Konformismus ekstatisch genießenden Kollegenschaft auf eine Kinderrutsche – und tut das, was am Ende (fast) alle tun; er passt sich dem Wahnsinn an, schluckt seine Würde runter – und rutscht. Hinab in die Hölle einer seelenlosen Existenz. „Coronoia: Happyish“ weiterlesen

Coronoia: Star Trek

Am 4. November erschien beim Rubikon ein Beitrag von Anke Behrend mit dem Titel „Die drohende Assimilation“. In diesem gibt die Autorin die Inhalte der diversen Serien und Kinofilme aus dem Star-Trek-Universum zwar weitestgehend korrekt wieder und beschreibt auch die „persönlichen“ Merkmale bestimmter Charaktere im Großen und Ganzen in einer mehr oder weniger korrekten Weise, tut aber meines Erachtens zumindest Gene Roddenberry, der das „Franchise“ einstmals zum Leben erweckte, doch Unrecht, indem sie seinem Gesamtwerk (auf dessen teilweise Pervertierung er später keinen Einfluss mehr hatte) einen Hang zu einer unkritischen Verherrlichung der Durchtechnisierung sowie des Transhumanismus unterstellt. „Coronoia: Star Trek“ weiterlesen

Coronoia: Die Glocken

In meinen Beiträgen oder Kommentaren habe ich in den vergangenen Monaten hin und wieder auch Anspielungen auf Game of Thrones versteckt; wirklich thematisiert hatte ich wesentliche Elemente daraus bislang jedoch nur im Hinblick auf die rituelle Kindsopferung, die nicht nur die deutsche Ungesellschaft seit nunmehr eineinhalb Jahren begeht. Das Ende dieser HBO-Serie war in der Tat, vor allem im Hinblick auf die teils grottige Leistung der Autoren, handwerklich durchaus kritisierenswert. Aus einer soziologischen Perspektive heraus betrachtet, empfand ich jedoch einen nicht unerheblichen Teil des Shitstorms für unberechtigt; weil sehr viele Fans m. E. einfach nur mit der Auflösung der Geschichte nicht zurecht kamen; sie erkennen mussten, dass diejenige, die sie über acht Staffeln hinweg für eine „gute Königin“ hielten, sich als genozidale, wahnsinnige Massenmörderin entpuppt. „Coronoia: Die Glocken“ weiterlesen

Coronoia: Sharin Baratheon

Ich muss gestehen, dass ich die Zeiten vermisse, in denen man sich noch über das vollkommen grottig geschriebene Ende einer einst grandios gestarteten Serie so richtig schön aufregen konnte. Der GoT-Hype hatte mich sogar erst relativ spät, mit Beginn der fünften Staffel erfasst. Im Grunde könnte man auch aus dem „Lied von Eis und Feuer“ (die Bücher habe ich nicht gelesen) die ein oder andere Parallele zur Coronoia herausarbeiten; vor allem was die politischen Ränkespiele, das Spiel mit dem Feuer, Folter, eine unbekannte Bedrohung oder religiösen Wahn betrifft. Dazu zählt auch, wie – Achtung, Spoiler! – vermeintlich gutherzige Königinnen (nebenbei ohne rechtmäßigen Anspruch auf den Thron) am Ende komplett durchknallen – und zwecks eines totalitären Neuanfangs mit ihrem Drachen wirklich alles bis auf die Grundmauern niederbrennen; Alte und Kinder inklusive. „Coronoia: Sharin Baratheon“ weiterlesen

Coronoia: Upload

Im Dezember hatte ich – um mich wenigstens etwas vom Corona-Wahnsinn abzulenken – wieder begonnen, neben der 2. Staffel von „The Handmaid’s Tale“ die ein oder andere Prime-Serie zu schauen. Dabei erregte auch die 10 Folgen (jeweils ca. 30 Minuten Länge) umfassende, am 1. Mai veröffentlichte 1. Staffel von „Upload“ meine Aufmerksamkeit. Jene handelt von Nathan, dessen Bewusstsein nach einem Unfall mit einem selbstfahrenden Auto in eine Art „Digitales Jenseits“ hochgeladen wird – und Nora, die ihn als „Engel“ dabei begleitet, sich an sein „Leben nach dem Tod“ zu gewöhnen. Diese humorige SciFi-Serie zeichnet eine Vision einer Gesellschaft, in welcher ein bedeutender Meilenstein der transhumanistischen Ideologie bereits Realität geworden ist. „Coronoia: Upload“ weiterlesen

Coronoia: Superhelden

Vor einer Weile wurde die 2. Staffel von „The Boys“ auf amazon Prime Video veröffentlicht. Jene – ziemlich splatterige – Serie basiert auf den gleichnamigen Comics und handelt im Wesentlichen von einer Gruppe, die im Untergrund gegen Superhelden kämpft. Superhelden, die in Wahrheit nur von ihrem guten, von einem Großkonzern geschaffenen und vermarkteten Ruf leben, in Wahrheit jedoch ständig aufgrund ihrer Arroganz, fehlender Empathie und ihren ganz „menschlichen“ Schwächen und perversen Gelüsten unzählige unschuldige Menschen töten – wovon jedoch die Öffentlichkeit nie etwas erfährt. Unsere großartige, nur um unsere Gesundheit besorgte Bundesregierung hat nun auch ein fantastisches filmisches Machwerk – Leni Riefenstahl wäre stolz – über zwei junge Superhelden produziert, denen so etwas nicht passieren kann. Denn deren Superkraft besteht darin, zu Hause zu bleiben, auf dem Bett zu fläzen, fettige Hähnchenschenkel zu fressen und Netflix zu glotzen. „Coronoia: Superhelden“ weiterlesen

Coronoia: Die Zeugen Coronas

Es war irgendwie eine verdammt blöde Idee, vor einiger Zeit mit der 1. Staffel von „The Handmaid’s Tale“ zu beginnen. Diese dystopische Dramaserie handelt im Wesentlichen von einer Frau, die in einer totalitären Militärdiktatur mit dem Namen Gilead (welche sich auf dem Gebiet weiter Teile der USA aufgrund einer zunehmenden Unfruchtbarkeit der Menschheit entwickelt hat) als „Magd“ (so werden die wenigen, noch gebärfähigen Frauen genannt) gefangen gehalten und in jeder Hinsicht, auch sexuell missbraucht wird. Einige Parallelen zur Coronoia lassen sich nur unschwer übersehen. „Coronoia: Die Zeugen Coronas“ weiterlesen